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  • AutorenbildHolger Reher

Der Bau eines Streaming-Studios: Making of, Teil 2

Kann man einen nur 4,5qm großen Raum in ein komplettes Streaming- und Vlogging-Studio mit Multi-Monitor-Setup, Green Screen sowie reichlich Stauraum für Games und Blu-rays verwandeln? In dieser Artikelserie verrate ich es Euch.


Monitor-Installation

Zu Beginn dachte ich noch, dass ich mit zwei fest installierten Monitoren auskomme und mein MacBook Pro als Streaming-Rechner sowie optionalen dritten Screen nutzen kann. Aber dann stieß ich auf die Curved-Displays, die echt toll aussehen und mich bei meinen regelmäßigen Besuchen von Saturn, Mediamarkt und anderen Technikmärkten stets faszinierten. Drei davon im Halbkreis aufzubauen, wäre durchaus eine Alternative gewesen – zumindest optisch.



Doch dann bin auf einige Haken gestoßen. Zum einen hätte solch ein Aufbau in dem kleinen Zimmer zu viel Platz eingenommen. Die meisten Curved Displays haben für meinen Geschmack einen zu breiten Rahmen. Und bei nur einem einzigen Ultrawide-Curved-Display hätte ich, wenn ich auf demselben Schirm auch noch twitch und das Chat-Fenster einblenden würde, kein perfekt eingefasstes Gaming-Bild, bei vielen Modellen keine schnellstmögliche Reaktionszeit fürs Zocken und auf twitch und Co. könnte man meinen Stream nur mit Balken oben und unten erleben. Auch der Mix aus einem Ultrawide- und einem Gaming-Monitor mit normalem Seitenverhältnis kam aus demselben Grund nicht infrage – schließlich wollte ich auch mal auf dem Hauptscreen in 4K zocken und das Ganze streamen.


Mal ganz abgesehen davon, dass ich bei der Verwendung eines zweiten Monitors mit 16:9-Ratio aus der geplanten Xbox One X (bezahlter Link) ein Ultrawide-Bild für den Hauptschirm plus ein 16:9-Bild für den Second Screen hätte zaubern müssen. Und so legte ich die Idee mit Curved und/oder Ultrawide Displays ad acta.



4K sollte es sein

Da ich zum einen in 4K und mit möglichst großem Bild spielen und arbeiten, aber auch endlich wieder beim Online-Zocken konkurrenzfähig sein wollte – bei unserem damals noch Full-HD-TV im Wohnzimmer merkte man dann doch eine kleine Verzögerung –, machte ich mich auf die Suche nach einem entsprechenden Hauptbildschirm.


Meine Wahl fiel auf den LG 32UD99-W (bezahlter Link) der als Universalgerät auch auf prad.de punkten konnte. Das Gerät ist zwar mit ca. 860 Euro nicht gerade günstig, sieht aber wirklich edel aus, zeigt durch sein IPS-Panel einen stabilen Blickwinkel, hat einen schmalen Rahmen und bietet 4K-Auflösung auf 31,5 Zoll mit 60Hz und HDR10, AMD FreeSync sowie 4 Millisekunden Reaktionszeit für flüssiges Zocken. Die Hardware-Kalibrierungfür eine verbesserte Farbreinheit mit 95%igem DCI-P3 Farbraum ist zudem ideal für meinen Job als Grafikdesigner.



Darüber hinaus stimmt auch die Anschlussvielfalt – bei einem USB-C-Anschluss, zwei USB-3.0-Buchsen, einem Displayport-Anschluss und einem Kopfhörerausgang gibt es nichts zu meckern. Super praktisch: Wenn Ihr Euren Rechner per USB-C anschließt, verwandelt sich der LG 32UD99-W (bezahlter Link) in einen Hub, sodass Ihr z.B. Eure WebCam direkt an einen der beiden USB 3.0 Anschlüsse anstöpseln könnt.


Und Full-HD zum Zocken

Da ich wie beschrieben auch mit möglichst geringer Reaktionszeit zocken wollte, habe ich mich für den Second Screen auf die Suche nach einem Gaming-Monitor um die 24 bis 27 Zoll gemacht. Die etwas kleinere Bilddiagonale ist für schnelle Online-Shooter wichtig, um möglichst immer alles im Blickfeld zu haben. Auf meiner 75-Zoll-Glotze im Wohnzimmer muss mein Auge viel zu lange wandern, um z.B. bei „Call Of Duty: Modern Warfare“ das Radar zu checken.


In die engere Wahl fielen der BenQ Zowie XL2540 (bezahlter Link) und der Samsung CHG70, die auf rtings.com unter den besten Xbox One X Monitoren sehr gut abgeschnitten hatten. Ich habe sie mir dann im Geschäft angeschaut und fand, dass sie zum einen optisch nicht so gut zum dezenten Rahmen meines LG passten, zudem wollte ich für den zweiten Screen nicht derart viel ausgeben.


Also habe ich diverse Foren durchforstet und bin auf den iiyama G-MASTER Black Hawk G2530HSU-B1 (bezahlter Link) gestoßen, der mit schmaler Einfassung, je einem Displayport-, VGA- und HDMI-Eingang, Freesync, schneller Reaktionszeit sowie Vesa Halterung und 24,5 Zoll meinen Vorstellungen entsprach, und den ich für nicht einmal 140 Euro erstehen konnte.


Der Leichtbauwand sei Dank

Beide Monitore habe ich dann mit Hohlraumdübeln an die im Raum verbaute Leichtbauwand geschraubt. Den LG an einer supergünstigen und leicht anzubringenden Halterung von Maclean (bezahlter Link). Die kann man sogar recht einfach neigen, wobei ich die linke Feststellschraube verkehrtherum, also mit dem Knauf nach innen angebracht habe, da diese sonst das Anschlusspanel des Monitors verdeckt hätte. Das ist aber mühelos umsetzbar. Die Neigungsfähigkeit brauche ich, da ich den Hauptscreen etwas höher angebracht habe, um darunter genug Platz für ein USB-Masterkeyboard zum Musizieren und ggf. das aufgeklappte MacBook Pro zu haben.


Für den Iiyama habe ich mich trotz der Leichtbauwand an einen Haltearm gewagt. Das Vogels-Modell ist recht leicht, passt optisch super zum schwarzen Industrielook, der mir für den gesamten Raum vorschwebte, und hält dank der Möglichkeit, bis zu fünf Schrauben in ausreichend großem Abstand anzubringen, bombenfest.



Eine andere Halterung, die ich zuvor bestellt hatte, habe ich wieder umgetauscht. Ich dachte, ich bräuchte bei der Leichtbauwand eine größere Fläche zur Verteilung des Gewichts. Das Teil wog allerdings mehr als der Monitor und hätte sich auch nicht so dezent an der Wand gemacht wie die jetzige Lösung. Tipp: Für das Anzeichnen der Bohrlöcher habe ich den Second Screen auf einem Stapel Verpackungen (Bücher oder Zeitschriften tun es auch) in der gewünschten Höhe stabilisiert. So gelang die Übung auch ohne eine zweite Person. Zudem habe ich ihn bewusst etwas tiefer positioniert, um eine spannende Anordnung zu erzielen und die Unterschiede in der Rahmenbreite auszugleichen.


Ein Zollstock reicht

Die Kabel für den zweiten Monitor laufen übrigens aus demselben Loch, das ich hinter dem Hauptscreen in die Wand gebohrt habe. Wollt Ihr Euch für das Durchfädeln der Kabel vom Loch oben in das unter der Tischplatte gesetzte Auslassloch den Kauf eines Einziehdrahtes sparen, könnt Ihr auch einen Zollstock dafür verwenden. Zumindest dann, wenn es noch eine zweite Leichtbauwand hinter der durchbohrten gibt. Dann gleitet der Stock an dieser herab. Unten habe ich ihn dann mit einer einfachen Grillzange gegriffen und rausgezogen. Wenn es kein Dämmmaterial im Hohlraum gibt, könnt Ihr natürlich das Kabel einfach der Schwerkraft überlassen. Sorgt in jedem Fall dafür, dass beide Löcher auf einer vertikalen Linie liegen.



Bei massiven Wänden würde ich diese ein paar Zentimeter aufstemmen und einen Entsprechenden Kanal legen. Alternativ nutzt Ihr einen Kabelkanal oder bringt die Monitore mit entsprechenden Halterungen am Tisch an. Bei Leichtbauwänden nutzt Ihr vor dieser Arbeit einen Metalldetektor (bezahlter Link), um die Träger zu finden und nicht beim Bohren eine böse Überraschung zu erleben. Den gibt es im Baumarkt ab etwa 30 Euro. Dort oder im Online-Handel findet Ihr auch Sägekranz-Sets (bezahlter Link), mit deren Hilfe Ihr verschieden große Löcher unter anderem in Leichtbauwände bohren könnt. Achtet dabei unbedingt darauf, einen Mund- und Nasenschutz zu tragen, da der Feinstaub sonst in die Lunge geraten kann. Ich hatte das beim ersten Mal vergessen und musste noch Stunden später immer wieder husten.



Inzwischen ist übrigens noch ein HP EliteDisplay S14 (bezahlter Link)mit 14 Zoll hinzugekommen. Das nutze ich bei twitch zum Kontrollieren der Übertragung – also ob alle Einblendungen funktionieren, der Ton lippensynchron ist und dergleichen. Das Tolle an dem etwas lichtschwachen Display ist, dass es sowohl die Bildinformationen als auch den Strom über ein- und dasselbe USB-C-Kabel bezieht. Als Ständer habe ich übrigens den von diesem Buchstaben-Board (bezahlter Link) zweckentfremdet und zur richtigen Positionierung und Verhinderung von Kratzern einen Möbelgleiter aus Filz zwischen den Screen und das Metall geklebt Den Ständer findet Ihr hinter diesem Link (bezahlter Link).


Wollt Ihr sehen, welches Mikrofon, welches Audio Interface und welche Boxen ich im neuen Streaming Studio verbaut habe? Dann freut Euch auf den dritten Teil, den ich nächste Woche hier veröffentlichen werde.

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